Im Interview mit Volker Seidel, Bankhaus August Lenz 

Bankhaus unterstützt „Pferde für unsere Kinder e.V.“

„Pferde für unsere Kinder e.V.“: Herr Seidel, 2017 haben Sie im Namen des Bankhauses August Lenz zehn Holzpferdeübergaben an zehn Kindergärten im Raum Hamburg ermöglicht. Mit den Holzpferden und zugehörigen Lernkoffern für Vorschulkinder haben Sie rund 1.000 Kinder in Berührung mit dem Thema Pferd gebracht. Warum haben Sie sich entschieden, unser Projekt „10.000 Holzpferde für Kindergärten“ und somit unseren Verein zu unterstützen?

Volker Seidel: Da gibt es mehrere Gründe: Einmal war es der Grund, dass wir mit der Durchführung des Projektes das Bankhaus Lenz und unseren neuen Standort in Hamburg bekannt machen – treu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber.“. Wir sind eine Bank, die sich um Familien kümmert und was liegt näher, als den Weg zur Familie mit dem Thema Kinder zu verbinden. Ein anderer Grund ist, dass meine Frau ihre halbe Kindheit auf Reiterhöfen verbracht hat und meine beiden Töchter begeisterte Reiterinnen sind. Ich persönliche habe großen Respekt vor Pferden. Vor dem Hintergrund des Bankhauses Lenz, meinem familiären Kontakt zum Pferd, meinem kleinen Sohn, der noch im Kindergartenalter ist und durch einen guten Freund, der sich bereits am Projekt „10.000 Holzpferde für Kindergärten“ beteiligt hat, habe ich mich für das Projekt und die Unterstützung von „Pferde für unsere Kinder “ entschieden. Es passte eins zum anderen.

 

„Pferde für unsere Kinder e.V.“: Entweder haben Sie persönlich oder ein Teammitglied des Bankhauses August Lenz die Holzpferde an die Kindergärten übergeben. Bitte beschreiben Sie doch einmal eins Ihrer schönsten Erlebnisse während einer der Holzpferdeübergaben.

Volker Seidel: Ich würde allen anderen Kindergärten nicht gerecht werden, wenn ich nur einen Kindergarten besonderen hervorhebe. Aber eine Sache betone ich gerne und das gilt für das gesamte Projekt und alle Kindergärten: Ab dem Zeitpunkt des Zusammenbaus des Holzpferdes bis zum Abschluss der Holzpferde-Übergabe in den jeweiligen Kindergarten, drehte sich alles nur noch um die Kinder und das Holzpferd – nichts mehr um geschäftliche Dinge, wie der Kontakt zwischen Kindergarten und dem Bankhaus Lenz. Die leuchtenden Augen und herzlichen Holzpferde-Umarmungen der Kinder, der Eifer auf dem Holzpferd zu sitzen, waren in jedem Kindergarten ein besonderes Erlebnis. Ich habe in den Kindergärten fast jedes einzelne Kind auf das Holzpferd gehoben. Manches Kind hat dem Holzpferd direkt einen Namen gegeben. Ich würde sagen, wenn man die Kinder fragen würde, an welchen besonderen Moment dieses Tages sie sich am besten erinnern, dann wäre die Antwort „Der Moment indem das Holzpferd in den Kindergarten kam.“. Dieses Liebe was man da in den Augen der Kinder sieht, diese Zuneigung zum Tier sowie die direkte und selbstständige Kontaktaufnahme zum Holzpferd sind besondere Momente. Auch die Kinder, welche im ersten Moment etwas zurückhaltend sind und vielleicht noch nie ein Pferd gesehen haben, haben nach kurzer Zeit keine Berührungsängste mehr. Meistens endeten die Holzpferde-Übergaben so, dass ich den Kindergarten verlassen habe und immer noch Kinder auf dem Holzpferd saßen. Ich glaube, sobald die Kinder nicht mehr mit dem Holzpferd spielen, sitzen die Kindergärtnerinnen drauf. Was Besseres kann man nicht tun für das Kind!

„Pferde für unsere Kinder e.V.“: Ihr Erlebnis deckt sich mit deren vieler anderer Holzpferde-Spender: Der Glanz in den Augen der Kinder, wenn sie ihr neues Holzpferd sehen, ist unvergleichlich. Nicht nur die Kinder zieht es zum Pferd, wie sie erwähnten. Auch die Erwachsenen. Das hat das „Pferde für unsere Kinder e.V.“-Team bereits selbst erlebt: Wenn wir mit dem Holzpferd bei Messen oder Veranstaltungen sind, kann niemand aufhören über das weiche Fell der Holzpferde zu streicheln.

Volker Seidel: (lacht) Ein Pferd, welches noch übergeben werden soll, steht bei uns im Büro. Viele Kunden fragen nach der Bedeutung des Holzpferdes, man kommt darüber ins Gespräch und der ein oder andere setzt sich auch auf das stabile Holzpferd.

„Pferde für unsere Kinder e.V.“: Zusätzlich zu den gespendeten Holzpferden haben Sie allen Kindern und Eltern angeboten, einen Erlebnistag auf einem Ponyhof zu verbringen, um auch den direkten Kontakt zum Lebewesen Pferd zu ermöglichen. Die Resonanz war leider eher enttäuschend. Was hat Ihrer Meinung nach die Eltern gehemmt, dieses Angebot anzunehmen?

Volker Seidel: Aus Gesprächen mit Teilnehmern und auch Nicht-Teilnehmern des Erlebnistages im Nachgang der Veranstaltung, kommen mehrere Gründe für die mangelnde Resonanz zusammen. Der Hauptgrund ist, dass die Eltern ihre Kinder nicht mit dem Hobby Pferd in Verbindung bringen möchten, weil ihnen das Hobby zu teuer ist. Damit keine Befindlichkeiten bei dem Kind geweckt werden und das Kind den Wunsch nach einem Ponyhof, einem Pferd oder nach Reitkursen äußert, sehen die Eltern davon ab, Kinder mit Pferden in Berührung zu bringen. Ein weiterer Grund ist unsere schnelllebige Welt. Kinder und ihre Eltern sind in der Woche meist schon stark belastet und haben oft wenig Zeit. Die Erkenntnis, dass ein erholsamer Tag auf dem Ponyhof genau das Richtige gegen Stress ist, die fehlt. Es wird sich lieber um persönliche Dinge gekümmert, die Kinder sitzen dann eventuell vor dem Fernseher – das ist schade. Vor allem, weil der Erlebnistag auf dem Ponyhof traumhaft war. Die Kinder konnten toben, reiten, Küken streicheln und vieles mehr. Nicht nur das Thema Pferd, sondern auch die Themen Natur und Familie waren an dem Tag präsent. Handys wurden nur rausgeholt, um Fotos zu schießen. Ich glaube, die meisten haben diesen „Turn“ weg von dem Alltag und der heutigen schnelllebigen Gesellschaft auch hinbekommen und sich ganz bewusst für den Erlebnistag mit ihrem Kind entschieden.

„Pferde für unsere Kinder e.V. Ihr Erlebnis bestätigt die Notwendigkeit, dass wir unsere Vereinsziele – Kinder und Pferde in Berührung zu bringen und den Wert des Pferdes wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken – richtig gesetzt haben. Offensichtlich ist zu vielen Menschen nicht bewusst, welchen positiven Einfluss Pferde auf uns und unsere Kinder haben. Konnten Sie bereits persönliche Erfahrungen sammeln, welchen positiven Einfluss der Umgang mit Pferden auf uns hat?

Volker Seidel: Ja, das konnte ich tatsächlich und zwar durch meine zwei reitsportaktiven Töchter, welche sehr unterschiedlich sind. Die Jüngere hat eigentlich erst mit dem Pferd Selbstbewusstsein entwickelt. Sie ist über ihre große Schwester mit Pferden in Kontakt gekommen und mittlerweile geht sie dem Reitsport intensiver nach. Beide üben den Sport unabhängig voneinander aus, jede für sich. Meine jüngere Tochter macht Reitabzeichen, reitet Friesen und geht mit den großen Tieren unbefangen um. Man merkt, wie sie sich in ihrer Persönlichkeit zum Positiven verändert hat und wie sich auch ihre schulischen Leistungen verbessert haben. Sie nimmt Dinge in die Hand und sie weiß, dass das was sie tut, eine Konsequenz hat. Bei dem Umgang mit dem Pferd muss ich nachdenken, was ich tue, ich muss es vernünftig und respektvoll behandeln. Ich möchte behaupten, dass ohne das Thema Pferd meine Tochter sich nicht so positiv entwickelt hätte. Für mich hat sich unsere „Investition“ – natürlich ist es auch finanziell ein Thema –  in den Reitsport und die Reitbeteiligung meiner Tochter mehr als gelohnt.

„Pferde für unsere Kinder e.V.“: Herr Seidel, zum Abschluss, möchten Sie unserem Verein „Pferde für unsere Kinder“ noch etwas mit auf den Weg geben?

Volker Seidel: Erst einmal möchte ich ihnen sagen, sie müssen so weiter machen. Sie müssen sicherlich noch viele Hindernisse überspringen, wie auch ein gutes Springpferd das muss – dabei wünsche ich Ihnen viel Glück, Talent und Erfolg. Ich wünsche Ihnen, dass viele Sponsoren auf sie aufmerksam werden. Sponsoren, die mit dem Herzen dabei sind, die hinter ihnen und dem Thema Pferde, Kinder und Familie stehen. Ich wünsche ihnen, dass sich in jedem Kindergarten jemand findet, der nach einer Holzpferdeübergabe eine neue Holzpferdespende in Angriff nimmt, so dass sich aus jeder Spende eine Weitere entwickelt. Ich bin mit mehreren meiner Kunden bereits im Gespräch, da wird sicherlich der ein oder andere etwas bewegen wollen, um gemeinsam etwas Gutes zu tun. Wichtig ist, aktiv zu sein und darüber zu reden.

„Pferde für unsere Kinder e.V.“: Herzlichen Dank für das Interview und Ihre Unterstützung sowie die Unterstützung des Bankhauses August Lenz. Wir werden ihrem Rat „Tue Gutes und rede darüber.“ folgen.

Pressekontakt:
Pferde für unsere Kinder e.V.
Caterina Steffen
T: +49 (0) 5631 / 603 42
E: steffen@pferde-fuer-unsere-kinder.de

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